en route: Benkei in Wien, Österreich

Die Sushi-Restaurants in Wien scheinen einigermaßen gut versteckt zu sein. Jedenfalls ist mir bei meinem Stadtrundgang keines direkt ins Auge gefallen. Nun gibt es aber entsprechende Verzeichnisse im Internet und ich hatte dann doch noch fünf Kandidaten zur Auswahl.

Meine Wahl fiel auf das Benkei in der Ungargasse 6. Am Besten nimmt man die U-Bahn zur Station Wien Mitte und den Ausgang Landstraße, biegt zweimal kurz um die Ecke und steht schon vor dem recht unscheinbaren Restaurant. Wenn man eintritt, befindet man sich gleich in einem etwas größeren Raum mit der Sushi-Bar. Einem Durchgang nach hinten folgend kommt man zu den Tischen europäischen und japanischen Stils.

Mittags gibt es eine extra Karte mit einigen Kombinationen von Sushi, beginnend bei ungefähr 8 € bis zu Chirashi-zushi für 12 €. Enthalten ist jeweils eine Suppe und ein Nachtisch. Bestellt habe ich eine Zusammenstellung aus fünf Nigiri und einer Maki für 9,50 €.

Zubereitet wurde mein Sushi von der Chefin selbst, einer Chinesin aus Taiwan, mit der man sehr nett plaudern kann. Der Familienbetrieb existiert schon seit acht Jahren in Wien und kürzlich haben sie ihren Sushi-Koch entlassen müssen, so dass die Chefin die Sushi nun selbst macht. Allerdings Vorsicht, sie verfügt über eine ausgesprochen gute Menschenkenntnis: dass ich alleinreisender deutscher Tourist bin, der schon einmal in Japan war, hatte sie innerhalb von nur fünf Minuten herausgefunden.

Die Sushi-Auswahl bestand aus Nigiri-zushi mit Thunfisch, Lachs, Wolfsbarsch, Butterfisch und Aal und je vier Stück Maki-zushi mit Thunfisch und mit Surimi. Der Fisch war sehr frisch und insbesondere der Butterfisch hervorhebenswert gut. Zusätzlich war auf der Platte noch ein Stück Thunfisch-Sashimi und etwas roher Tintenfisch. Dieser war sagenhaft lecker. Schön auch, dass ein Stück mit gegrilltem Aal dabei war. Meist muss man diesen extra bestellen. Nur mit sehr kritischem Geschmackssinn könnte man bemerken, dass das Wasabi auf den Nigiri-zushi zu wenig zu schmecken war und bei dem einen oder anderen Stück der Reis eine Spur zu fest gedrückt wurde.

Die Qualität der Sushi war ausgezeichnet, das Ambiente typisch für eine Sushi-Bar und der Preis für eine Großstadt in Ordung. Das und die sehr nette Chefin machen einen weiteren Besuch fast obligatorisch.

Benkai
Ungargasse 6
Wien, Österreich

2 Kommentare

  1. Hallo Michael,

    ich war mit meiner Freundin und meinem Freund in Wien (wir sind Food-freaks und Wein liebhaber).

    Nachdem ich deine Seite durchforstet habe und deinen Beitrag über das Benkei gelesen habe sind wir auf unserer Reise aus Tokaji Ungarn, in Wien angehalten und haben dort fürstlich dinniert.
    Es war hervoragend!
    So dass wir gleich für den nächsten Tag drei Plätze an der sushibar reserviert haben 🙂

    besonders waren:
    – die Dashisuppe in der Teekanne (sehr feinaromatisch, Perfekt)
    – das warme Aal-sushi (schmeckte mir besser als die kalte variante von anderen Sushirestaurants)
    – und der Vier-konsistenzen teller (Lachs in vier konsistenzen und Fettgehalten)
    – die beiden tintenfischvarianten (Sepia, und Calmar)

    kritische punkte:
    – die sojasauce war nicht besonders (ich verstehe wenn am günstigen Mittagstisch eine preiswerte variante vorgezogen wird, doch am Abend sollte auf eine Bessere variante zurückgegriffen werden)
    – Echter Wasabi (ob als pulver oder frisch – ich vermisse das!)
    – Besserer Reis (ich rede von Grundprodukt, koshihiakari aus japan wäre viel besser! zubereitet war er Ok, für super fehlte besserer Kombu und besserer Reisessig)

    Insgesammt war es Trozdem toll, und ich kann es nur Empfehlen!

    Btw. wusstest du das es Vietnamesen sind und keine Japaner?

  2. Freut mich, wenn mein Artikel geholfen hat. Ich meine, die Chefin hätte gesagt sie käme aus Taiwan. Ich fand damals den Butterfisch ausgezeichnt.

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